Laudatio zum 70. Geburtstag von Jupp Meyer von Peter Wagner
bei Meyers hätt de Hebamm geschellt. Die ahl Frau Meyer hätt en Dotz gekrech, dem Papp verklärt sech sing Geseech. Vürher hatten se at e paar Trabante, die deheim en de Föß eröm rannte. Doch diesmal sollte es etwas besonderes sein, un et jov e Jüngelche klitze-klein. “Och nä” sät do die Ditzjesmöhn, “Ess dat Kindche äver schön.” “Jo” sät do der glöckliche Papp, “mir han och et Beste zesamme jeschrapp.” No wot er getäuf, met enem öntliche Jötsch, der Pastur lurt se all ahn, wie vertötsch: “Warum weint das Kind nicht, wie die anderen auch? wie das bei einer Taufe ist so Brauch.” “Jo” sät do der gelöckliche Papp “ich auch mem Giesskännche geübet hab.” Josef, so war nun sein Name, und alle staunten, die ihn gucken kamen. So langsam wurde er nun grösser und schön, er musste sobald in die Schule gehn. Die Zeit der beschissenen Windeln war vorbei, er gläuvt zwar noch an de Has mem Usterei, an et Christkindche un de Nikolos, nur nit an de Klapperstorch blos, Do wot er vum Rechmanns Emmer ob jeklärt, dat wör domme Verzäll, dat wör nix wäht. Lehrer Halfmann, Alfter und Webler komen, un denn arme Jupp en de Mangel nohme. Vum Lehrer Zilles kroche vill Klöpp, wie et sech esu bei de Pänz jehöht. Dann kom er, wie die Schull vorbei bei Eurskirchens en de Liehrerei. Schreiner er dort werden wollte, weil diesem Beruf er Liebe zollte. Später ging er dann zur Bahn, und sorgte, dass alle Züge kamen an. Lokführer war dort sein ersehntes Ziel, doch viele Freizeit die blieb ihn nicht viel. Nur wenn der Zug in den Westerwald rollte, un Jupp während der Fahrt Blumen pflücken wollte, da hatt er an so manches gedacht, was man mit der Freizeit so doch macht. So kam er denn so auf die Idee: “zu Schulkameraden ich mal geh.” Hier fehlt zu Fastnacht noch ein Club, “Rut-Wieß” das wär was, dacht der Jupp. Das war im Jahre vierunddreissig. Der Plan wurd ausgeführt ganz fleissig, Und ein Jahr später an der Fastenacht, ergriff das Stadtsoldatencorps die Macht. Mit Drilliganzug und Kabüs, gewichste Stiffele an de Föß. Karl Schneider war der erste Kommandant, der dem jungen Corps an der Spitze stand. Und als Brackenscheisser war Jupp dabei, er war der Längste in der Reih. Rotweisse Uniformen man sich nun baute, der Linzer Bürger sah und staunte, über dieses schmucke Corps, das an Fastnacht stand dem Prinzen vor. 1937 folgt Karl Kill als Kommandant, Eduard Edelbluth der erste Adjutant. Nun als Gefreiter der Jupp war dabei, immer noch der Längste in der Reih. Zwischendurch hat der Jupp auch karesiert, un met dem Kleins Kätche possiert. Auch geheiratet hat er dann, war stolzer Vater und Ehemann. Wurde von der Bahn nach Köln versetzt, aber den Linzer Fastnacht liess er auch jetzt nicht im Stich, er kam weiter nach Linz, als Stadtsoldat zu hüten den Prinz. Der Krieg setzte 6 Jahre ein Ende, auf dem Karnevals-Gelände. Doch 48 fand man sich wieder zusammen, man suchte alte und auch junge Mannen,um das Corps wieder auferstehen zu lassen, und in der schlechten Zeit, kaum zu fassen, Jupp brachte es fertig in ein paar Wochen, für die Kameraden Bunnezupp ze koche. Es war ein Festessen, beim Dütze Fritz em Saal, 48 Montags an Karneval. Mittlerweile war Jupp unser Adjutant, der Komandant Heckenbach zur Seite stand. Nach ein paar Jahren, die Zeit ging vorbei, Kommandant Klös war nun dabei. Jupp entwickelte sich zum grössten Idealist, der er bis heute geblieben ist. Ob Wagenbau, ob Winzerfeste, Jupp war dabei, er war der Beste. Alles tat er für das Stadtsoldaten-Corps und trat nicht einmal besonders hervor. Doch das sollt sich ändern im Jubeljahr, auf Wunsch von uns allen, das war klar, sollte er machen den Fastnachtsprinz in unserem schönen Städtchen Linz. Und ich glaube zu sagen fürwahr, dass das in seinem Leben ein Höhepunkt war. Jupp, der liess es uns nachher wissen, möchte die Prinzenzeit nie mehr missen. Su vill hätte noch nie gebütz, wenn er dran denk, er heut noch verzüch de Schnüß. Zum Urlaub fuhr er immer ins Berchtesgadener Land, weil er die Gegend dort sehr schön befand. Als Dank für den Prinz, und 25 Jahre Soldat, hatten wir ein Bild vom Königsee parat. Es sollt ihm ein Andenken sein für die Zeit, da er für uns gegeben soviel Freud. Das Jahr 1960 kam nun heran, Nikolaus Klöß war ein kranker Mann, er trat zurück als Kommandant, zum Nachfolger rückte nach unser Adjutant. Jupp war bisher der Längste und Beste in unseren Reihen, Nun sollte er auch der Grösste sein. Die Gala-Uniform war ihm schnell verpasst, kein Kunststück, bei diesem Garde-Maß. Die Zeit, die nahm nun seinen Lauf, mit unserem Corps gings schnell bergauf. Waren wir Anfangs 10 oder 20 Soldaten, Wir bald 30 und 40 in unseren Reihen hatten. Das alles ist ein Verdienst von unserem Jupp, er hat uns im Griff, bei ihm alles flupp. Es gab auch mal Ärger in unserem Corps, doch hatte Jupp für alle ein offenes Ohr. Er schlichtete alles, nohm beste Wesse, hätt och emol en Fuus en de Tösch mache mösse. Zu rügen hätten wir nur, Gott stand mir bei, zu sagen, ess et nit einerlei: Du warst der Beste, Grösste, Längste, doch versetzt Du mich in Ängste, wenn jet loss es in unserem Corps, un der Heimweg steht bevor, die Meiste sin schon von uns em Bett, o Graus, Du stehst noch wie der Fels im Sturmgebraus. Dann bist Du auch noch der Grösste, Beste aber von uns auch immer der Letzte. Doch was soll’s, ech machen jetzt Schluss einmal doch alles enden muss. Als vor 70 Jahr sich der Himmel erhellt, un bei Meyers de Hebamm geschellt, wusste keiner noch von diesem Knaben, dass wir an ihm so viel Freude haben. Und wenn Dir zum Bier noch schmeckt der Klare, denk dran, was sind dann schon 70 Jahre. Und wenn der Furz noch klingt wie ne Fanfare, denk dran, was sind dann schon 70 Jahre. So, nun ess Schluss mit mingem Klaaf unserem Jupp ein dreifach Linz Alaaf! Stadtsoldaten Alaaf! Linz Alaaf“!
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