Ehemalige Kommandanten

Karl Schneider

erster Kommandant von 1935 bis 1936

 

Als ersten Kommandanten wählte man Karl Schneider, der dieses Amt bis 1936 ausübte.

Karl Schneider, damaliger Besitzer des Hotel Weinstock und ehemaliges Mitglied der

Kölner Prinzengarde brachte auch die Idee zu den Stadtsoldatenuniformen mit.

 

Karl Kill

von 1937 bis 1947

 

Karl Kill war 1936 der zweite Prinz in der Linzer Karnevalsgeschichte. 1937 bis 1947 führte er das Corps als Kommandant. Jedoch waren die Jahre 1940 bis 1947 bedingt durch den schrecklichen Krieg ohne karnevalistische Aktivitäten.

 

Willi Heckenbach

von 1948 bis 1950

 

Als erster Kommandant nach dem Krieg übernahm der leider allzu früh verstorbene Willi Heckenbach dieses verantwortungsvolle Amt. Er führte das Corps bis 1950, als er mit Rücksicht auf seine Gesundheit das Amt des Kommandanten zur Verfügung stellte, blieb aber als Geschäftsführer beim Corps und half bis zu seinem Tode im Jahre 1953 mit, das Corps weiter aufzubauen.

 

Nikolaus Wihl

von 1951 bis 1960

 

Nikolaus Wihl wurde am 7. Dezember 1950, obwohl er zu diesem Zeitpunkt kein Corps Mitglied war, im Alter von 66 Jahren zum Kommandanten gewählt. Er übte dieses Amt mit viel Geschick und einer guten Portion Humor souverän aus. Bei den Stadtsoldaten war er sehr beliebt. Aufgrund seines bereits fortgeschrittenen Alters konnte es jedoch schon mal passieren, dass er während der Monatsversammlung einschlief.

 

Eine Anekdote, in der die sympathische und humorvolle Art von Nikolaus Wihl

zum Ausdruck kommt, sei hier erwähnt: In der Jahreshauptversammlung am 19. Dezember 1959 wurde ein Kuss des neuen Mariechens Renate Decker amerikanisch versteigert. Es wurde ein Versteigerungserlös von sage und schreibe 8,85 DM erzielt. Kommandant Nikolaus Wihl war der Gewinner. Nach dem Protokoll küsste er wie ein 18jähriger und das Mariechen meinte, “... es schmeckte wie Appeltaat”. In der Jahreshauptversammlung am

10. Dezember 1960 schied er aus seinem Amt mit 77 Jahren aus gesundheitlichen

Gründen aus. Die Stadtsoldaten ernannten ihn zu ihrem Ehrenkommandanten.

Am 18. April 1962 verstarb er im Alter von 78 Jahren.

 

Jupp Meyer

von 1961 bis 1984

 

Jupp Meyer war die überragende Persönlichkeit des Stadtsoldaten-Corps. Ein Großteil seines Lebens war geprägt von seinem geliebten Corps. Jupp Meyer war ein großer Idealist, der mit Leib und Seele Stadtsoldat war. Er war für alle Stadtsoldaten wegen seines großen Einsatzes und Tatkraft, aber auch wegen seines aufrichtigen Charakters, seiner humorvollen, liebenswürdigen und hilfsbereiten Art ein Vorbild und väterlicher Freund. Jupp Meyer hatte aber auch bis ins hohe Alter eine sensationelle Kondition, die manch Jüngerem vor Neid erblassen ließ. Er gehörte immer zu denen, die als letzte den Weg nach Hause fanden.

 

Sein Wahlspruch war: “Leever de Mage verrenke, wie dem Weet jet schenke”.

Am 20. Juli 1911 in Linz geboren war er seit der Gründung des Corps am 14. Oktober 1934 Corps Mitglied. Jupp war nach dem Krieg das einzige Gründungsmitglied, das noch aktiv mit machte. In dieser schweren Zeit war er der entscheidende Motor, der das Corps wieder aufleben ließ. Ab 1950 war er Adjutant, wurde aber auch vom Corps als Hilfskassierer, später als Kassierer, eingesetzt. 1959 war Jupp Meyer als Prinz Jupp I. aus dem Geschlecht derer von Meyer Jubiläumsprinz. Am 10. Dezember 1960 wurde er in der Jahreshauptversammlung als Nachfolger von Nikolaus Wiehl zum Kommandanten

gewählt. Dieses Amt übte er dann 24 Jahre aus. Ein besonderer Höhepunkt in seinem Leben war gewiss die Reise nach Amerika im Sommer 1976.

 

Mit einer Linzer Delegation wurde er dort unter anderem auch im Weißen Haus vom damaligen Präsidenten Gerald Ford empfangen.

 

Nach der Jubiläumssession 1984 und nach 50 Jahren aktiven Dienst im Stadtsoldaten-Corps trat Jupp Meyer am 23. Juni 1984 als Kommandant zurück.

Er wurde von den Kameraden zum Ehrenkommandanten auf Lebenszeit gewählt.

 

Jupp Meyer verstarb am 27. Juli 1995 kurz nach seinem

84. Geburtstag an seiner schweren Krankheit.

 

Laudatio

zum 70. Geburtstag von Jupp Meyer

von Peter Wagner

 

bei Meyers hätt de Hebamm geschellt. Die ahl Frau Meyer hätt en Dotz gekrech, dem Papp verklärt sech sing Geseech.

Vürher hatten se at e paar Trabante, die deheim en de Föß eröm rannte. Doch diesmal sollte es etwas Besonderes sein, un et jov e Jüngelche klitze-klein. “Och nä” sät do die Ditzjesmöhn, “Ess dat Kindche äver schön.” “Jo” sät do der glöckliche Papp, “mir han och et Beste zesamme jeschrapp.” No wot er getäuf, met enem öntliche Jötsch, der Pastur lurt se all ahn, wie vertötsch: “Warum weint das Kind nicht, wie die anderen auch?

wie das bei einer Taufe ist so Brauch.” “Jo” sät do der gelöckliche Papp “ich auch mem Giesskännche geübet hab.” Josef, so war nun sein Name, und alle staunten, die ihn gucken kamen. So langsam wurde er nun grösser und schön, er musste so bald in die Schule gehn. Die Zeit der beschissenen Windeln war vorbei, er gläuvt zwar noch an de Has mem Usterei, an et Christkindche un de Nikolos, nur nit an de Klapperstorch blos, Do wot er vum Rechmanns Emmer ob jeklärt, dat wör domme Verzäll, dat wör nix wäht. Lehrer Halfmann, Alfter und Webler komen, un denn arme Jupp en de Mangel nohme. Vum Lehrer Zilles kroche vill Klöpp, wie et sech esu bei de Pänz jehöht. Dann kom er, wie die Schull vorbei

bei Eurskirchens en de Liehrerei. Schreiner er dort werden wollte, weil diesem Beruf er Liebe zollte. Später ging er dann zur Bahn, und sorgte, dass alle Züge kamen, an. Lokführer war dort sein ersehntes Ziel, doch viel Freizeit die blieb ihn nicht viel. Nur wenn der Zug in den Westerwald rollte, un Jupp während der Fahrt Blumen pflücken wollte, da hatt er an so manches gedacht, was man mit der Freizeit so doch macht.

So kam er denn so auf die Idee: “zu Schulkameraden ich mal geh.” Hier fehlt zu Fastnacht noch ein Club, “Rut-Wieß” das wär was, dacht der Jupp. Das war im Jahre Vierunddreißig. Der Plan wurd ausgeführt ganz fleißig, Und ein Jahr später an der Fastenacht, ergriff das Stadtsoldatencorps die Macht.

Mit Drilliganzug und Kabüs, gewichste Stiffele an de Föß.

Karl Schneider war der erste Kommandant, der dem jungen Corps an der Spitze stand. Und als Brackenscheißer war Jupp dabei, er war der Längste in der Reih. Rotweiße Uniformen man sich nun baute, der Linzer Bürger sah und staunte, über dieses schmucke Corps, das an Fastnacht stand dem Prinzen vor.

1937 folgt Karl Kill als Kommandant, Eduard Edelbluth der erste Adjutant. Nun als Gefreiter der Jupp war dabei, immer noch der Längste in der Reih. Zwischendurch hat der Jupp auch karesiert, un met dem Kleins Kätche possiert. Auch geheiratet hat er dann, war stolzer Vater und Ehemann. Wurde von der Bahn nach Köln versetzt, aber den Linzer Fastnacht liess er auch jetzt

nicht im Stich, er kam weiter nach Linz, als Stadtsoldat zu hüten den Prinz. Der Krieg setzte 6 Jahre ein Ende, auf dem Karnevals-Gelände. Doch 48 fand man sich wieder zusammen, man suchte alte und auch junge Mannen, um das Corps wieder auferstehen zu lassen, und in der schlechten Zeit, kaum zu fassen, Jupp brachte es fertig in ein paar Wochen, für die Kameraden Bunnezupp ze koche. Es war ein Festessen, beim Dütze Fritz em Saal, 48 montags an Karneval. Mittlerweile war Jupp unser Adjutant, der Kommandant Heckenbach zur Seite stand. Nach ein paar Jahren, die Zeit ging vorbei, Kommandant Klös war nun dabei. Jupp entwickelte sich zum größten Idealist, der er bis heute geblieben ist. Ob Wagenbau, ob Winzerfeste, Jupp war dabei, er war der Beste. Alles tat er für das Stadtsoldaten-Corps und trat nicht einmal besonders hervor.

Doch das sollt sich ändern im Jubeljahr, auf Wunsch von uns allen, das war klar, sollte er machen den Fastnachtsprinz in unserem schönen Städtchen Linz. Und ich glaube zu sagen fürwahr, dass das in seinem Leben ein Höhepunkt war. Jupp, der liess es uns nachher wissen, möchte die Prinzenzeit nie mehr missen. Su vill hätte noch nie gebütz, wenn er dran denk, er heut noch verzüch de Schnüß. Zum Urlaub fuhr er immer ins Berchtesgadener Land, weil er die Gegend dort sehr schön befand. Als Dank für den Prinz, und 25 Jahre Soldat,

hatten wir ein Bild vom Königsee parat. Es sollt ihm ein Andenken sein für die Zeit, da er für uns gegeben so viel Freud. Das Jahr 1960 kam nun heran, Nikolaus Klöß war ein kranker Mann, er trat zurück als Kommandant, zum Nachfolger rückte nach unser Adjutant. Jupp war bisher der Längste und Beste

in unseren Reihen, Nun sollte er auch der Größte sein. Die Gala-Uniform war ihm schnell verpasst, kein Kunststück, bei diesem Garde-Maß. Die Zeit, die nahm nun seinen Lauf, mit unserem Corps gings schnell bergauf. Waren wir Anfangs 10 oder 20 Soldaten, Wir bald 30 und 40 in unseren Reihen hatten. Das alles ist ein Verdienst von unserem Jupp, er hat uns im Griff, bei ihm alles flupp. Es gab auch mal Ärger in unserem Corps, doch hatte Jupp für alle ein offenes Ohr. Er schlichtete alles, nohm beste Wesse, hätt och emol en Fuus en de Tösch mache mösse. Zu rügen hätten wir nur, Gott stand mir bei, zu sagen, ess et nit einerlei: Du warst der Beste, Grösste, Längste, doch versetzt Du mich in Ängste, wenn jet loss es in unserem Corps, un der Heimweg steht bevor, die Meiste sin schon von uns em Bett, o Graus, Du stehst noch wie der Fels im Sturmgebraus. Dann bist Du auch noch der Grösste, Beste aber von uns auch immer der Letzte. Doch was soll’s, ech machen jetzt Schluss einmal doch alles enden muss. Als vor 70 Jahr sich der Himmel erhellt, un bei Meyers de Hebamm geschellt,

wusste keiner noch von diesem Knaben, dass wir an ihm so viel Freude haben. Und wenn Dir zum Bier noch schmeckt der Klare, denk dran, was sind dann schon 70 Jahre. Und wenn der Furz noch klingt wie ne Fanfare, denk dran, was sind dann schon 70 Jahre. So, nun ess Schluss mit mingem Klaaf unserem Jupp ein dreifach Linz Alaaf!

 

Martin Scherer

von 1984 bis 1992

 

Am 18.10.1967 trat Martin Scherer im Alter von 20 Jahren aktiv in das Stadtsoldatencorps ein. Es war die Zeit des großen Umbruchs und Generationenwechsels im Stadtsoldatencorps.

Eine Reihe von jungen Linzern füllten die damals lichten Reihen des Corps und die Stadtsoldatenfamilie vergrößerte sich rasant. Schnell erkannte man das Organisationstalent und den Einfallsreichtum von Martin Scherer. Er war Mitglied des Orga-Teams, dass 1974 das Jubiläumsfest “40 Jahre Stadtsoldatencorps” und zum ersten Mal den Bürgerfrühschoppen, in der damals neu erbauten Stadthalle, organisierte. Im gleichen Jahr wurde er zum Geschäftsführer gewählt. Dieses Amt übte er 10 Jahre lang aus. In dieser Amtszeit leitete er mit großem Geschick das rot-weiße Corps, er war der Ideenspender, gab die notwendigen Impulse und war maßgeblich an der positiven Entwicklung des Corps beteiligt. So war es logische Konsequenz, dass die Stadtsoldaten ihn 1984 zum Nachfolger des unvergessenen Jupp Meyer wählten. In seiner Amtszeit als Kommandant wurde von ihm das Fest in Rot-Weiß, der Manöverball, der noch heute zu einer der erfolgreichsten und beliebtesten Veranstaltung im Kreis Neuwied gehört, ins Leben gerufen. Sein größter

Verdienst ist jedoch, dass aufgrund seiner maßgeblichen Initiative der Musikzug gegründet wurde, der heute aus dem Stadtsoldatencorps nicht mehr wegzudenken ist. 1992 übergab er aus beruflichen Gründen sein Amt an den heutigen Kommandanten Siggi Bündgen ab. Martin Scherer war als “Määte” ein bei Jung und Alt beliebter Gastronom. Wer kannte nicht seinen trockenen rheinischen Humor? Er machte bei seinen Gästen keine Unterschiede, ob sie nun Rot-Weiß, Grün-Weiß oder Blau-Weiß sind, und hat für jeden ein offenes Ohr. Sein Herz schlug natürlich nach wie vor für seine Stadtsoldaten. Manchmal zog er zur Freude der Kameraden seine Uniform an und war bei Auftritten mit dabei.

 

 

Siggi Bündgen

von 1992 - 2009

Karl Schneider mit Corps Gründer

Eduard Edelbluth

Karl Kill mit dem damals

jüngesten Stadtsoldat Robert Dütz

Willi Heckenbach

Nikolaus Wihl

Jupp Meyer

Martin Scherer

Siggi Bündgen

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